Zeitkapsel-Projekt der SMV

Wie haben Schüler im Jahr 2020 die Corona-Pandemie erlebt? Was wird 2040 noch davon übrig sein?

Diese Frage haben sich auch die Schüler des Goldberg-Gymnasiums Sindelfingen gestellt und aus diesem Anlass eine Zeitkapsel erstellt, um die Eindrücke und Erinnerungen der außergewöhnlichen Zeit festzuhalten.

Unsere Zeitkapsel soll nun 20 Jahre auf dem Gelände des Goldberg-Gymnasiums ruhen, um den Schülern und Lehrern im Jahr 2040 zu zeigen, wie die Schule das besondere Jahr erlebt hat. Von Briefen über Gegenstände, die den Alltag der Schüler prägten, bis zu Gedichten und vielen weiteren kreativen Beiträgen: Die GGS-Zeitkapsel ist prall gefüllt mit Kreativität, Eindrücken und Erinnerungen aus dem Jahr 2020.

Am 15. Oktober 2020 wurde die Zeitkapsel von den Schülersprecherinnen und ihren neugewählten Stellvertreterinnen, allen Klassensprechern, der Schulleitung und den Verbindungslehrern auf dem Gelände des GGS vergraben. Neben der Zeitkapsel wurde zusätzlich ein Baum gepflanzt, passend zu unserem Vorsatz, die Schule weiterhin nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.

Leonie Kalmbach, Maya Schmid, Amelie Fuchslocher

Alle Fotos: J. Schmid-Bender

  

 

Hoffnungsgezwitscher (von Leonie Kalmbach)

Ich sitze auf einer Bank, blicke in den Himmel
Seh in der Ferne einen weißen Schimmel,
Der frei durch die endlosen Felder trabt,
Bis eine Stimme tief in mir sagt:
Wozu bist du hier?
 
Der Wind weht so stark durch die Wipfel der Bäume,
Dass sie (die Wolken) rasch am Himmel vorbeiziehen während ich träume.
Es gibt mir das Gefühl, als würde ich schweben,
Als würde (sich) nichts, nur der Himmel sich regen.
Da sitze ich, ein kleiner Punkt im unendlich großen weit,
Und die Stimme sagt: weißt du eigentlich Bescheid?
Warum du hier bist, atmest, lachst und weinst,
Und dich irgendwann wieder mit den Horizonten vereinst?
Ein einsamer Vogel zwitschert ein Hoffnungslied,
Es klingt von hier bis ins Krisengebiet,
Ist leise und zart, übertönt dennoch alles,
Selbst die Lärme eines Kanonen-Schalles.
 
Sein Lied führt mich durchs Leben und erinnert mich immer und immer wieder,
So dass ich seine Fröhlichkeit augenblicklich erwider.
Ich Trag das Lied der Hoffnung in die Welt,
Verteil Liebe, Lächeln und Lachen anstatt von Geld.
Das Zwitschern erinnert mich an die Devise,
Ob ich auf Türmen steh oder auf einer Blumenwiese:
Der Moment ist, was zählt und dass du glücklich bist,
Dann ist das Leben gleich viel weniger Trist.
 
Am Ende bleiben uns Erinnerungen,
Denn Zeit vergeht,
Sie verdreht,
Verweht,
Selbst wenn man fleht,
Sie geht.
Sie ist eins der Dinge die kaum einer versteht,
Ist immer gleich und doch verschieden auf unserm Planet,
Ist durcheinander und doch ganz konkret,
Die Erinnerung, macht dass sie stillsteht,
und nicht verweht und vergeht.
 
(Und) Im Chor mit dem einsamen Vogel
Sing ich (m)sein dankbares Lied,
Von hier bis in jedes Krisengebiet.