Ein Abend im Staatstheater Stuttgart  – J1 Deutsch Lk

Das Theaterstück „Cyrano de Bergerac“, im Original von Edmond Rostand 1897 uraufgeführt, ist in der  von Martin Crimp modernisierter Fassung aktuell im Schauspiel Stuttgart zu sehen.

Es erzählt die traurig schöne Geschichte von Cyrano, einem klugen, wortgewandten Mann mit viel zu großer Nase, der sich nicht traut, seiner großen Liebe Roxanne diese Liebe zu gestehen. Stattdessen hilft er einem anderen, dem schönen aber sprachlich plumpen Christian, ihr Herz zu gewinnen, indem er für ihn die tiefsinnigen, poetischen Liebesbriefe schreibt.

Das Bühnenbild ist minimalistisch und schlicht, doch wirkungsvoll, denn die beiden ineinander gesetzten Portale sind zunächst eine statische Bühnentrennung, bringen dann aber in den verschiedenen Szenen durch Rotation die Handlung zusätzlich in Schwung.

Zudem ist die Sprache ein zentrales Element des Theaterstücks: Ihr Variantenreichtum in Versform ist einerseits am Original des 19.Jhs angelehnt und somit manchmal etwas schwer verständlich, auch aufgrund der Schnelligkeit des Sprechens, und doch auch gut verständlich dank modernisierten Worten, die in Poetry Slam und Rap – artigen Passagen, von Regisseur B. Kosminsky als eine Art Battle inszeniert wurden. Sie verdeutlichen die Zeitlosigkeit der Thematik: Sprache macht uns Menschen aus, sie besitzt Kraft und Macht. Sind wir sprachlos, sind wir tot, so wie Cyrano am Ende des Stücks.

Und so können wir als die Deutsch LKs der J1 am Ende unseres gemeinsamen Theaterabends mit Frau Eberle und Frau Fritz sagen:

Ja, eigentlich wollten wir „Berlin Alexanderplatz“ schauen (was wir extra im Unterrichts ausschnittsweise gelesen haben): 2x wegen Schauspielerkrankheit ausgefallen. Dann wollten wir „Draußen vor der Tür“ sehen: auch ausgefallen, dann wurde es eben „Cyrano“. Und irgendwie hat auch dieses Stück in unser Abiturrelevantes Themenfeld Sprache in gesellschaftspolitischen Handlungszusammenhängen gepasst 😊

Und ja, wie immer sind wir geteilter Meinung: von „ich mag so minimalistische Bühnenbilder nicht“ über „war schon ein bisschen zu lang“ bis hin zu „genial“ und „das war gut investierte Zeit und Geld“ war alles dabei.

Rena, Finn und Frau Fritz, Juli 2025