Mit dem „Kuckucksnest“ in die USA

Mit „One Flew Over the Cuckoo‘s Nest“ präsentiert die Goldberg Drama Group ihre zweite Theater-Produktion

Heute, Donnerstag, 13. Oktober 2016, feiert die neue englischsprachige Produktion der Goldberg Drama Group unter der Regie von Krista Eichler und Tobias Walldorf in der Aula des Sindelfinger Goldberg-Gymnasiums Premiere. Als Vorlage diente den Lehrern und ihren 22 Schülern sowohl das Theaterstück nach dem Roman von Ken Kesey als auch das Drehbuch des berühmten Films mit Jack Nicholson.

Im Jahr 2014 gegründet, präsentierte die Goldberg Drama Group mit der Komödie „Did Someone Say Murder?“ ihre erste Theaterproduktion in englischer Sprache. Als Leiter der Gruppe fungieren die Lehrer Tobias Walldorf, der zusammen mit Ulrike Fritz auch die Oberstufen-Theater-AG am Goldberg-Gymnasium leitet, und Krista Eichler, eine gebürtige US-Amerikanerin.

„Als Leiter der Drama Group sind wir ein unschlagbares Team“, sagt Krista Eichler. Mit Regieassistenzen während des Studiums, unter anderem in Wiesbaden, bringt Tobias Walldorf Theatererfahrung mit. Und als Muttersprachlerin kann Krista Eichler einen unmittelbaren Zugang zur englischen Sprache vermitteln. „Wir ergänzen einander sehr gut“, sagt Tobias Walldorf.

Bild: SZBZ / Staber

„Die Schüler können inzwischen viel freier mit der englischen Sprache agieren“, berichtet Krista Eichler von der Entwicklung der Schüler während der Arbeiten an den zwei Produktionen der Goldberg Drama Group. Doch den beiden Pädagogen geht es nicht allein um das Vermitteln von Selbstbewusstsein beim Navigieren in einem englischsprachigen Umfeld. „Uns geht es um ganzheitliche Persönlichkeitsbildung“, sagt Tobias Walldorf.

Außerdem geht es um kulturellen Austausch: Wie nach der letzten Produktion auch, geht es für die Schüler mit ihren Lehrern auch diesmal vom 26. Oktober bis zum 12. November in die USA, um an sechs Highschools ihre Version von „Einer flog übers Kuckucksnest“ zu präsentieren. „Ein herkömmlicher Schüleraustausch mit den USA ist schwierig“, sagt Krista Eichler, die ihre Kontakte in den USA für ihre Arbeit mit der Goldberg-Gruppe nutzt: „Denn nur wenige Schüler dort lernen Deutsch.“

Der kulturelle Austausch über die Theaterarbeit sei deswegen ideal, um deutschen Schülern die Begegnung mit US-amerikanischen Jugendlichen zu ermöglichen. Für die Schüler der Goldberg Drama Group geht es nach Cincinnati und Columbus im Bundesstaat Ohio, nach New Albany in Indiana und nach Louisville in Kentucky, dem Geburtsort von Krista Eichler.

Diese Begegnung liegt Krista Eichler ganz besonders am Herzen: „Die Begegnung mit Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund erweitert den Horizont eines Jeden.“ Und den Unterschied zwischen der deutschen und US-amerikanischen Kultur dürfe man nicht unterschätzen, so Eichler: „Als ich zum ersten Mal nach Deutschland kam, war es für mich ein Kulturschock.“ Unter anderem würden die Schüler völlig neue Umgangsformen lernen müssen.

Obwohl sie ihr Abitur seit diesem Sommer schon in der Tasche haben, sind Miguel Smajlji, Julia Fehrenbacher und Julia Seitter Herrera noch einmal bei der aktuellen Produktion dabei. „Wir haben ganz anders Englisch sprechen gelernt“, sagt Julia Seitter über ihre Erfahrungen.

Besonders die Reise in die USA, um „Did Someone Say Murder?“ an amerikanischen Schulen aufzuführen und dort bei Gastfamilien zu leben, habe sie weitergebracht, sagt Julia Fehrenbacher: „Wir hatten dort mit Schülern zu tun, die ebenfalls Theater spielen. So hatten wir gleich eine Verbindung. Es war ein ganz anderes Lernen als im normalen schulischen Umfeld.“

Matthias Staber, SZBZ